Published in:
01-01-2006 | Originalien
Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle
Retrospektive Analyse der Therapieergebnisse und Überlebensraten bei neoadjuvanter, präoperativer Radiochemotherapie
Authors:
Dr. Dr. T. Reuther, N. K. Posselt, J. Rabbels, A. C. Kübler
Published in:
Oral and Maxillofacial Surgery
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Issue 1/2006
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Zusammenfassung
In einer an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität zu Köln durchgeführten Studie wurden die Krankenakten von insgesamt 129 Patienten mit primären Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle aus einem Zeitraum von 1995–2004 retrospektiv ausgewertet. Es wurden nur neoadjuvant mittels kombinierter Radiochemotherapie (39,6 Gy/Carboplatin) behandelte Patienten eingeschlossen. Ziel der Studie war, die therapeutischen Ergebnisse und die Überlebensraten der multimodalen Behandlung zu ermitteln. Das Patientendurchschnittsalter betrug 56,6 Jahre, das Geschlechterverhältnis lag bei 3:1 zugunsten der männlichen Patienten. Mit 48,1% am häufigsten vertreten waren Tumoren im Bereich des Mundbodens. 76,7% der Tumoren waren mäßig differenziert (G2) und 82,9% verhornend. Das Stadium T4 war mit 54,3% am häufigsten vertreten. Alle Patienten wurden nach der neoadjuvanten Radiochemotherapie operiert. Die pathohistologische Untersuchung erbrachte Ergebnisse von 82,2% R0-Resektionen, in 34,1% der Fälle waren in den Lymphknoten und in 66,7% im Tumorresektat nach der neoadjuvanten Radiochemotherapie noch vitale Zellen nachweisbar. 38,8% der Patienten entwickelten im weiteren Verlauf des Krankheitsgeschehens ein Rezidiv. In Bezug auf alle Patienten (n=129) wurden eine geschätzte mediane Überlebenszeit von 4,8 Jahren und eine 5-Jahres-Überlebensrate von 46,6% ermitteln. Die Auswertungen zeigten bei wechselnd hohen statistischen Signifikanzen einen Einfluss des pT-Stadiums (p=0,004), des pN-Status (p<0,0001), der R0-Resektion (p=0,0002), der vitalen Zellen in den Lymphknoten (p=0,0001), der vitalen Zellen im Tumorresektat (p=0,0004) sowie der Rezidive (p<0,0001) auf die Prognose. Im Vergleich der Überlebenszeiten zur aktuellen Literatur ergaben sich keine signifikanten Verbesserungen oder Steigerungen.