01-01-2006 | Originalien
Computergestützte Kaukraftanalyse bei Patienten mit Unterkieferkontinuitätsresektionen
Published in: Oral and Maxillofacial Surgery | Issue 1/2006
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Hintergrund
Die Therapie von Tumoren des Kiefer-Gesichts-Bereichs erfordert oftmals die Kontinuitätsresektion des Unterkiefers, die eine erhebliche Beeinträchtigung in Funktion und Ästhetik für den Patienten zur Folge haben kann. Ziel der vorliegenden Studie war es, mit einer etablierten computergestützten Kaukraftmessapparatur die kaufunktionellen Belastungen bei Patienten mit Unterkieferkontinuitätsdefekten und entsprechend reduzierten Funktionen zu messen.
Patienten und Methode
Im Rahmen einer klinischen Nachuntersuchung wurde bei 20 Patienten (8 Frauen, 12 Männer, Durchschnittsalter 59 Jahre) mithilfe einer computergestützten Apparatur die Belastungen während der Kaufunktion registriert. Bei 16 Patienten war der knöcherne Defekt durch eine Rekonstruktionsplatte, bei 3 Patienten durch ein miniplattenfixiertes Beckentransplantat und in einem Fall lediglich durch 2 Miniplatten überbrückt worden.
Ergebnis
Der maximal gemessene Wert im Seitenzahnbereich lag bei 186 N und der kleinste bei 28 N. Der Durchschnittswert betrug 81,1 (±46,1 N) für den Seitenzahnbereich und 42,9 N (±35,7 N) für den Frontzahnbereich. Die höchsten erreichten Werte wurden für Patienten mit Defektüberbrückung durch ein alloplastisches Knochentransplantat gemessen, die keinen weichgewebigen Defekt aufwiesen. Die geringsten Kräfte erreichten Patienten, die einen Verlust der knöchernen Kontinuität im Kinnbereich aufwiesen.
Schlussfolgerung
Die ermittelten Werte entsprechen 76% der Kraftentwicklung des Gesunden im Seitenzahngebiet und einer 59%igen Verminderung im Frontzahnbereich. Sie erlauben somit eine genauere Aussage bezüglich der quantitativen Anforderungen an bestehende und neu zu entwickelnde Osteosynthesesysteme.