Published in:
01-04-2019 | Literatur kommentiert
Patienten mit metastatischer Rückenmarkskompression profitieren von rascher multidisziplinärer Diagnostik und Behandlung
Author:
Prof. Dr. med. Carsten Nieder
Published in:
Strahlentherapie und Onkologie
|
Issue 4/2019
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Auszug
Die Rückenmarkskompression durch einen metastasierten Primärtumor, z. B. ein Bronchial- oder Prostatakarzinom, kann zu erheblichen Funktionseinschränkungen und Konsequenzen für den weiteren Verlauf der Erkrankung führen, insbesondere wenn die Diagnose zu spät gestellt wird oder die Therapie nicht optimal auf die Situation zugeschnitten ist. Das Spektrum der klinischen Präsentationen reicht von mild symptomatischen Formen, die manchmal das erste Zeichen der Tumorerkrankung sein können, bis zur Paraplegie bei Patienten mit weit fortgeschrittener, bereits intensiv therapierter Erkrankung. Dementsprechend variiert auch die Lebenserwartung, die wenige Wochen oder mehrere Jahre betragen kann. Das Konzept der oligometastasierten Erkrankung wird zunehmend auch in dieser Situation berücksichtigt. Unterschiede in der lokalen Tumorlast und Stabilität der betroffenen Wirbel fließen ebenfalls in den Entscheidungsprozess ein. Diese komplexen Szenarien sind bereits in der Vergangenheit interdisziplinär und individualisiert angegangen worden. Neue Entwicklungen wurden jetzt von einer Expertengruppe in einer aktuellen Übersichtsarbeit vorgestellt [
1]. …