Published in:
01-04-2004 | Original Article
Sportverhalten im mittleren und höheren Erwachsenenalter
Bedingungsfaktoren für Kontinuität und Diskontinuität
Authors:
Sabine Eichberg, Christoph Rott
Published in:
Journal of Public Health
|
Issue 2/2004
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Zusammenfassung
Ausgehend von der These, dass das Sportengagement mit zunehmendem Alter abnimmt, geht die vorliegende Studie der Frage nach, welche Faktoren zur Unterscheidung von kontinuierlichem und diskontinuierlichem Sportverhalten im mittleren und höheren Erwachsenenalter beitragen. In die Untersuchung gingen 436 Personen im Alter von etwa 44 und 64 Jahren ein, die zu zwei Messzeitpunkten (T1:1994, T2:1998) an der „Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters“ (ILSE) teilnahmen. Die Sportaktivität wurde in einem halbstrukturierten Interview erhoben. Basierend auf den Angaben, konnten vier Kategorien des Sportverhaltens gebildet werden (kontinuierlich Sportaktive und -passive, Sporteinsteiger und -aussteiger). Die Ergebnisse zeigten zunächst, dass vor allem sportlich aktive Personen über eine bessere subjektive und objektive Gesundheit verfügen, weniger kardiovaskuläre Risikofaktoren aufweisen, über weniger Schmerzen berichten sowie über ein höheres Pro-Kopf-Nettoeinkommen und eine höhere Schulbildung verfügen. Die Ergebnisse einer Diskriminanzanalyse weisen darauf hin, dass objektive Parameter der Gesundheit aber vor allem der wahrgenommene Gesundheitszustand einen großen Beitrag zur Trennung des kontinuierlichen und diskontinuierlichen Sportverhaltens leisten. Es kann daher vermutet werden, dass eine hohe Einschätzung der eigenen Gesundheit zur Beibehaltung oder Aufnahme sportlicher Aktivität führt, während eine schlechte Einschätzung der eigenen Gesundheit eher zu Sportpassivität und zum Aufgeben sportlicher Aktivität beiträgt.