Published in:
01-04-2004 | Original Article
Ergebnisse der Herzinfarktregister in Chemnitz 1974–1999
Authors:
Axel Müller, Johannes Schweizer, Detlef Quietzsch, Rainer Koch, Günther Voigt
Published in:
Journal of Public Health
|
Issue 2/2004
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Zusammenfassung
Der akute Myokardinfarkt besitzt aufgrund seiner hohen Morbidität und Mortalität eine große Bedeutung für die Bevölkerung der westlichen Industriestaaten. Zur Erforschung der epidemiologischen Situation wurden unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den 70er- und besonders in den 80er-Jahren weltweit Herzinfarktregister geführt. Das wichtigste Projekt in diesem Rahmen war das WHO-MONICA-Projekt (Monitoring of Trends and Determinants in Cardiovascular Disease).
Von 1974 bis 1994 und 1999 wurden in Chemnitz Herzinfarktregister in Anlehnung an die WHO-Orginalregister bzw. im Rahmen des WHO-MONICA-Projektes durchgeführt.
Trotz Schwankungen der Ereignisraten konnte in Chemnitz im Gegensatz zu den meisten westlichen Industriestaaten bis 1994 keine Abnahme der Ereignisraten bei den 25- bis 64-jährigen Männern und Frauen registriert werden. Die Ereignisraten bei den Frauen waren deutlich niedriger als bei den Männern. 1999 wurden sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen signifikant niedrigere Ereignisraten gefunden, wobei hier wahrscheinlich aufgrund der Veränderungen im Gesundheitssystem keine vollständige Erfassung der Patienten erfolgte.
Die höchsten 28-Tage-Letalitätsraten fanden sich bei den Männern in den Jahren 1989 und 1990. Bei den Frauen mit einem definitiven Myokardinfarkt fielen die 28-Tage-Letalitätsraten nach 1993 unter die der Männer ab.
Trotz methodischer Probleme können durch die standardisierten Herzinfarktregister vergleichbare Daten zur Morbidität, Mortalität und 28-Tage-Letalität des akuten Myokardinfarkts über einen längeren Zeitraum gewonnen werden.