Published in:
01-07-2019 | Literatur kommentiert
Radiochirurgie und operative neurovaskuläre Dekompression annähernd gleichwertig bei der Behandlung von Trigeminusneuralgien
Authors:
Dr. Christoph Straube, PD Dr. Ehab Shiban, Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Meyer, Univ.-Prof. Dr. med. Stephanie E. Combs
Published in:
Strahlentherapie und Onkologie
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Issue 7/2019
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Auszug
Trigeminusneuralgien sind für Patienten schwerwiegende Erkrankungen, die in der Regel langwieriger medikamentöser Behandlungen bedürfen. Der aktuelle Goldstandard ist dabei die Behandlung mit Carbamazepin, die über 90 % der Patienten zur andauernden Schmerzfreiheit führen kann. Jedoch entwickeln bis zu 10 % aller Patienten dabei schwerwiegende Nebenwirkungen und in vielen Fällen wird diesen Patienten deshalb eine neurochirurgische oder lokal ablative Intervention angeboten. Diese soll die nozizeptiven Bahnen des Trigeminus unterbrechen, entweder durch eine perkutane Läsion im Bereich des Ganglion gasseri oder durch eine stereotaktische Bestrahlung des Nervus trigeminus. Auf der anderen Seite wird durch eine mikrovaskuläre Dekompression die neurovaskuläre Interaktion unterbrochen und damit ein potenzieller Auslöser der Trigeminusneuralgie beseitigt. Einige Zentren haben bereits zeigen können, dass die stereotaktische Radiochirurgie eine wirksame Behandlungsmöglichkeit ist. Die meisten Daten sind mit dem Gamma-Knife (Elekta AB, Stockholm, Schweden) erhoben worden. Heute gibt es jedoch alternative technische Möglichkeiten, wie beispielsweise die robotergestützte Radiochirurgie mit dem CyberKnife (Accuray Inc., Sunnyvale, CA, USA). Die meisten Serien jedoch haben nur sehr wenige Patienten analysiert oder berichten über ein relativ kurzes Follow-up. Romanelli et al. berichten nun über die größte Patientengruppe mit Trigeminusneuralgien, die an einem einzelnen Zentrum mit standardisierten Parametern behandelt worden ist. Darüber hinaus wurden nur Patienten in die Analyse eingeschlossen, die mehr als 36 Monate nachgesorgt worden sind. …