Kieferkammveränderungen nach Versorgung frischer Extraktionsalveolen mit polylactidvernetzten ß-TCP Wurzelreplikaten – eine histomorphometrische Tierstudie

Ziel der vorliegenden Studie war es, dimensionale Veränderungen des Kieferknochens nach Extraktionswundversorgung mit passgenauen ß-TCP Wurzelreplikaten im Vergleich zu nicht aufgefüllten Alveolen zu untersuchen. Bei insgesamt zehn Hunden wurde unmittelbar nach Entfernung des ersten Prämolaren ein passgenaues Wurzelreplikat aus polylactidvernetzten ß-TCP-Granula in die Alveole eingebracht. Unbehandelte Extraktionsalveolen der Gegenseite dienten als split-mouth-Kontrolle. Nach drei und sechs Monaten wurden jeweils fünf Tiere geopfert und die entsprechenden Kieferabschnitte histologisch und histomorphometrisch untersucht. Folgende Daten wurden erhoben: Differenz der Höhe der lingualen und bukkalen Alveolenwand; Breite der Alveolenwände und Gesamtknochenbreite 1, 3 und 5 mm unterhalb des jeweiligen Knochenkamms.

Die Heilung verlief unauffällig bei allen Tieren. Die Histologien der Drei-Monats-Proben zeigten ein gut abgrenzbares, geringer als die Umgebung mineralisiertes Knochengewebe innerhalb der Alveolen sowohl bei der Kontroll- als auch bei der Testgruppe. Es ließen sich in der Testgruppe kleinere Anteile bindegewebig organisierten Materials, aber keine Reste des Knochenersatzmaterials nachweisen. Nach sechs Monaten waren die Grenzen zwischen altem und neuem Knochen weitestgehend verschwommen. Die Histomorphometrie (Tabelle 1, 2, 3) zeigte bei keinem der Messparameter einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Test- und Kontrollgruppe (p > 0.05, Student's T-Test). Es ließ sich schlussfolgern, dass die Versorgung von Extraktionsalveolen mit diesem polylactidvernetzten TCP-Wurzelreplikat keinen Vorteil hinsichtlich eines Erhaltes der Kieferkammdimension zu haben scheint.