Published in:
01-10-2015 | Kurzübersicht
Das Referenzzentrum für Neuroradiologie für die Hirntumorstudien der deutschen Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)
Authors:
M. Warmuth-Metz, B. Bison
Published in:
Clinical Neuroradiology
|
Special Issue 2/2015
Login to get access
Auszug
Die erste deutschlandweite Therapieoptimierungsstudie (HIT’91) für hochmaligne Hirntumoren bei Kindern wurde von Prof. Joachim Kühl, dem 2003 verstorbenen Oberarzt für Onkologie an der Kinderklinik Würzburg, im Auftrag der GPOH initiiert. 68 Kinderkliniken in Deutschland und Österreich nahmen an dieser Studie teil. Im Zusammenhang mit dieser multizentrischen Studie ergab sich erstmals die Möglichkeit Computertomogramme (CT) und Magnetresonanztomogramme (MRT) zur Begutachtung des Stagings nach einheitlichen Kriterien an ein zentrales Referenzzentrum einzusenden. Auch wegen der Nähe zum Studienleiter Prof. Kühl wurde dieses Zentrum in der Abteilung für Neuroradiologie der Universität Würzburg angesiedelt. Die Zusendung von Untersuchungen war innerhalb der HIT’91-Studie freiwillig und nur ca. 30 bis 50 % aller initialen und postoperativen Bilder wurden begutachtet. An einem großen Anteil der postoperativen Bildgebung, die zum Zeitpunkt der Studie noch am häufigsten als CTs durchgeführt wurden, war z. B. der Nachweis oder Ausschluss eines Resttumors meist wegen des Fehlens von kontrastverstärkten Serien unmöglich. Eines der Ergebnisse dieser Studie war, dass die Größe eines Resttumors bei einem Medulloblastom (MB) für die Prognose nicht von Bedeutung war [
1], was sich jedoch in allen späteren Studien als inkorrekt erweisen sollte. Dieses Ergebnis ist in Anbetracht der Voraussetzungen für die Festlegung eines Resttumors anhand einer häufig dafür ungeeigneten Bildgebung nicht verwunderlich. Wie die in den behandelnden Kliniken getroffene Einschätzung entstanden war z. B. durch den intraoperativen Befund, war nicht ableitbar. …