Published in:
01-05-2019 | Literatur kommentiert
Beim HPV-assoziierten Oropharynxkarzinom ist die Radiochemotherapie mit Cisplatin der Bioradiotherapie mit Cetuximab in Bezug auf das Gesamtüberleben überlegen
Author:
PD Dr. med. Sabine Semrau
Published in:
Strahlentherapie und Onkologie
|
Issue 5/2019
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Auszug
Seit einigen Jahren besteht bei Patienten mit HPV-assoziierten Oropharynxkarzinomen (OPSCC) das Verlangen, die Intensität der Behandlung mit dem Ziel zu verringern, langfristige Schluck- und Sprechprobleme, aber auch langfristige Knochenmarktoxizität nach multimodaler Therapie zu reduzieren. Immerhin leben drei Jahre nach multimodaler Therapie mehr als 80 % der Patienten [
1]. Jedoch darf eine Deeskalation der Therapie die Krankheitskontrolle bzw. das Überleben der Patienten nicht gefährden. Mehrere Strategien der Therapiebegrenzung werden derzeit in Studien untersucht. Diese unterscheiden sich in der weiteren Auswahl von Patienten mit HPV-positiven Tumoren, z. B. aufgrund des Raucherstatus, durch das Ansprechen auf eine Induktionschemotherapie oder in der Art und Weise der eingeschränkt oder abgewandelt eingesetzten Therapie. Beispielsweise wird in der NRG-HN002-Studie die Bestrahlungsdosis reduziert oder in der Adjuvanstherapie ganz auf die Radiotherapie (RT) verzichtet [
2]. Bei konservativ behandelten Patienten mit p16 + OPSCC bestand die Frage nach Cetuximab als alternativem Kombinationspartner zur RT verglichen mit Cisplatin ohne Reduktion der Bestrahlungsdosis. Hierzu liegen nunmehr die Ergebnisse von zwei der drei durchgeführten Multicenterstudien vor (jeweils eine Studie aus Europa und eine Studie aus Nordamerika). …