Rauchgewohnheiten von deutschen Medizinstudierenden in Deutschland und Ungarn

Zusammenfassung

Hintergrund

Obwohl dank vielen Anti-Tabak-Maßnahmen die Raucherquote in Deutschland sinkt, raucht noch jeder 4. Erwachsene. Damit stellt das Rauchen immer noch eine enorme Belastung sowohl für die Betroffenen und deren Angehörige als auch für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft dar. Ärzte haben eine Schlüsselposition in der Tabakentwöhnung – ihre Gesundheit und Rauchverhalten sind deswegen von großer Bedeutung. Das Manuskript beschreibt die Verbreitung des Tabakkonsums unter Medizinstudierenden und prüft den Einfluss des Studienstandortes auf den Tabakkonsum.

Material und Methoden

Im Rahmen einer multizentrischen Querschnittstudie wurden 2014 mittels Fragebogen Daten zum Gesundheitsverhalten von deutschen Medizinstudierenden in zwei deutschen und zwei ungarischen Universitäten erhoben.

Ergebnisse

Von den 1384 Studierenden rauchten 7,3 % täglich, 9,1 % gelegentlich, 11,9 % beschrieben sich als ehemalige Raucher. Der Konsum von E‑Zigaretten kam selten vor, dagegen war das Shisharauchen unter Medizinstudierenden mehr verbreitet. Unter den Studienstandorten hatte München den niedrigsten Anteil an gelegentlich rauchenden Männern und an Shishakonsumentinnen.

Schlussfolgerung

Medizinstudierende müssen ermutigt werden, nicht zu rauchen. Unsere Ergebnisse heben die Notwendigkeit von Raucherentwöhnungsprogrammen inklusive Aufklärung über gesundheitsschädigende Folgen von Shisha an medizinischen Fakultäten hervor.

Abstract

Background

Although many anti-tobacco measures have reduced the number of smokers in Germany, every fourth person still smokes and smoking is still an enormous burden for both the affected person and their relatives as well as for the healthcare system and society. Physicians have a key position in tobacco cessation, their health and smoking behavior is therefore of great importance.

Objective

To provide information about the distribution of tobacco consumption among medical students and to examine the influence of study site on tobacco consumption.

Material and methods

In a multicenter cross-sectional study, data on the health behavior of German medical students in two German and two Hungarian universities were collected in 2014 using a questionnaire.

Results

Of the 1384 students, 7.3% smoked daily, 9.1% occasionally and 11.9% were ex-smokers. The consumption of e‑cigarettes was rare, whereas shisha smoking was more widespread among medical students. Among the study locations Munich had the lowest rates of occasional smoking for men and for women consuming shisha.

Conclusions

Medical students must be encouraged not to smoke. Our results highlight the need for smoking cessation programs at medical schools, including education about detrimental health effects of shisha use.