Public health und Krebsprävention

Zusammenfassung

Mehr als ein Drittel der Krebsneuerkrankungen weltweit könnte durch Krebsprävention, insbesondere durch Verhaltensänderung bezüglich Tabakkonsum und Ernährung und Infektionsprophylaxe verhindert werden. Gesundheitsföderung und Prävention sind effektive Strategien, um Verhaltenveränderungen auf Bevölkerungsebene zu bewirken, wenn Krebsprävention zu einem Anliegen der Gesellschaft gemacht wird. Da Krebs weltweit eine erhebliche Belastung der öffentlichen Gesundheit darstellt und dies mit zunehmender Tendenz, empfiehlt die WHO ein koordiniertes Vorgehen im Sinne nationaler Krebsprogramme, bei denen Krebsprävention integraler Bestandteil ist.

Auch in Deutschland ist mit einer Zunahme der Anzahl von Krebsneuerkrankungen zu rechnen. Es besteht daher ein erheblicher Bedarf an Krebsprävention. Die Koordinierung vorhandener Initiativen zur Krebsprävention innerhalb eines Rahmenprogramms zur Krebsbekämpfung zu bündeln, würde Krebsprävention effektiver machen und einen substantiellen Beitrag leisten, Krebs unter Kontrolle zu halten. Die Beteiligung vieler Stakeholder am Planungsprozess, ausreichend Ressourcen und ein starker politischer Wille sind Voraussetzung, daß sich Prävention einschließlich Krebsprävention zur 4. Säule des deutschen Gesundheitswesens entwickeln wird. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen, insbesondere Onkologen und onkologische Pflegepersonal könnten im Bereich der klinischen Krebsprävention Vorreiterrolle spielen.

Abstract

We know that up to one-third of the overall cancer burden could be prevented, in particular by behavioral changes regarding tobacco and diet and by the control of certain infections. When health promotion and prevention are incorporated as a concern of all sectors of society, they are effective approaches to reduce the risk related to unhealthy lifestyles at the population level. Since the global burden of cancer is high and expected to rise, WHO is advocating comprehensive national cancer control programs as a coordinated and cost-effective approach to cancer control where cancer prevention has a pivotal role.

The number of new cancer cases in Germany projected to increase. As such, the need for cancer prevention in Germany is great. Coordination of ongoing initiatives in cancer prevention within the framework of a cancer control program would make cancer prevention more effective. Prevention, as the fourth pillar of the German health care system, would require the concerted action of major stakeholders, adequate funding, and a strong political will. Health care providers, oncologists, and oncological nurses in particular could play a pivotal role in developing clinical cancer prevention.