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Krebs und Schwangerschaft: Ethik der Entscheidung

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Der Onkologe Aims and scope

Die Diagnose “Krebs” während einer Schwangerschaft stellt ein besonderes Problem in der Onkologie dar und führt Arzt und Patientin in eine schwierige Konfliktsituation, da mütterliches und kindliches Leben oft gleichermaßen bedroht sind. In einem solchen medizinisch-ethischen Dilemma begründete Entscheidungen zu treffen, ist nur eingeschränkt möglich, da einerseits sich die bisherigen Kenntnisse über die Folgen der Tumortherapie nur auf Einzellfallberichte und kleine Fallserien stützen und sich andererseits durch die gewählte Tumortherapie mütterliche und kindliche Prognosen oft in einer diametralen Beziehung zueinander verhalten.

Die besondere Spannung liegt darin, eine Therapieoption zu finden, die vor dem Hintergrund zentraler medizinethischer Prinzipien – salus aegroti, voluntas aegroti, nil nocere – dem Wohl von Mutter und Kind dienlich ist. Insbesondere die belastende Frage, ob ein Schwangerschaftsabbruch erforderlich ist,muss mit der Patientin und ihren Angehörigen eingehend besprochen werden. Der bestmögliche Therapieweg erfordert einen intensiven interdiziplinären Dialog zwischen Gynäkologen, Onkologen, Chirurgen,Neonatologen, Psychologen und ggf. anderen Disziplinen, der in erster Linie dazu dient, die krebskranke Frau in ihrem tragischen Schicksal zu stützen und ihr eine möglichst autonome Entscheidung zu ermöglichen. Der folgende Beitrag gibt keine Antworten auf spezifische Fragestellungen der Therapiewahl, sondern versucht einen Rahmen der vielschichtigen und komplexen ethischen Problematik für den Entscheidungsfindungsprozess zu skizzieren, um eine gewisse Handlungsorientierung zu ermöglichen.

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Dr.med. Fuat S.Oduncu M.A.phil., European Master in Bioethics (E.M.B.), Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik – Innenstadt,Hämatologie und Onkologie,Ziemssenstraße 1, 80336 München, E-Mail: Fuat.Oduncu@lrz.uni-muenchen.de

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Oduncu, F., Hepp, H. & Emmerich, B. Krebs und Schwangerschaft: Ethik der Entscheidung. Onkologe 8, 1281–1293 (2002). https://doi.org/10.1007/s00761-002-0440-7

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