Langzeitergebnisse mit dem zementfreien CLS-Schaft von Spotorno

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Studie wurden die ersten 298 an unserer Klinik implantierten zementfreien CLS-Schaftprothesen nachuntersucht. Einschlusskriterium war ein Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 10 Jahren, die durchschittliche Nachuntersuchungszeit betrug 11,7 (10–14) Jahre. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 55,2 Jahren. Die Nachuntersuchungsrate lag bei 76,2% (227 Schäfte); 172 Schäfte (57,7%) konnten klinisch und radiologisch untersucht werden, 52 Patienten (55 Schäfte, 18,5%) wurden telefonisch befragt. Insgesamt mussten 13 Schäfte (4,4%) gewechselt werden, 6 (2%) davon wegen aseptischer Schaftlockerung.

Im Rahmen der ambulanten Nachuntersuchung wurden klinische (Merle-d'Aubigne- und Harris-Hip-Score) und radiologische Parameter erfasst. Der durchschnittliche Merle d'Aubigne-Score lag bei 16,7 Punkten und der Harris-Hip-Score war 94,3 Punkte. Radiologisch wurden bei 30,8% Osteolysen und bei 33,7% Säume im Schaftbereich nachgewiesen. Im Verlauf der letzten drei Jahre war es bei 5,8% der Osteolysen und bei 2,9% der Säume zu einer Größenzunahme gekommen. Bei der jetzigen Nachuntersuchung wurde bei einem Patienten eine neu aufgetretene aseptischen Schaftlockerung diagnostiziert.

Die erste Langzeituntersuchung unseres Patientenkollektivs ergibt eine aseptische Lockerungsrate des CLS-Schafts von 2,3%, eine gute Osseointegration und gute bis sehr gute funktionelle Ergebnisse bei mehr als 90% der Patienten. Das Prinzip der proximalen Schaftverankerung zur physiologischen Kraftübertragung auf das Femur hat sich aus unserer Sicht klinisch bewährt. Der Polyäthylenabrieb der Pfanne ist die wesentliche Ursache für die Entstehung der fokalen Osteolysen. Regelmäßige radiologische Kontrollen sind notwendig, um drohendes Implantatversagen rechtzeitig zu erkennen.

Abstract

This retrospective study reviews 298 sequential cementless CLS Spotorno stems, which achieved their primary fixation and bony in- or ongrowth predominantly in the metaphyseal region. The minimum follow-up was 10 years and the average follow-up 11.7 years (range 10–14). The mean age at surgery was 55.2 years (range 32.2–68.9). Of the patients, 76.2% (227 stems) were followed up: 172 patients (57.7%) underwent clinical and radiological examination and 52 patients (55 stems, 18.5%) were interviewed by telephone. Of 298 stems, 13 (4.4%) had been replaced in the mean time, only 6 stems (2.0%) because of an aseptic loosening.

The evaluation included both clinical (Merle d'Aubigne and Harris hip score) and radiographic parameters (plain X-rays). The mean Merle d'Aubigne score was 16.7 points, and the mean Harris hip score was 94.3 points. Radiolucent lines were detected in 33.7%; 5.8% showed enlargement within the last 3 years. Focal osteolyses were present in 30.8% of patients; 2.9% had progressed within the last 3 years. At follow-up, one patient presented with new clinical and radiological evidence of aseptic stem loosening.

The current study showed an aseptic loosening of the CLS stem in 2.3%, a good osseointegration and good functional score results in more than 90%. The primary fixation and bony in- or ongrowth predominantly in the metaphyseal region seems to achieve good clinical results. Wear is the main reason for the osteolytic changes. Frequent clinical and radiological follow-up is important to detect bone reactions and loosening of the stem.