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Intrakompartimentelle Druckmessung beim akuten Kompartmentsyndrom Ergebnisse einer Umfrage zu Indikation, Messtechnik und kritischem Druckwert

Ergebnisse einer Umfrage zu Indikation, Messtechnik und kritischem Druckwert

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Zusammenfassung

Der Stellenwert der intrakompartimentellen Gewebedruckmessung bei Verdacht auf ein akutes Kompartmentsyndrom und der kritische Grenzwert, ab dem die Fasziotomie indiziert ist, wird kontrovers diskutiert. Daher sollte das diagnostische Management beim akuten Kompartmentsyndrom im deutschsprachigen Raum untersucht werden. Hierfür wurde eine Umfrage im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie im November 1997 durchgeführt. 420 Fragebögen konnten ausgewertet werden.

Bei klinischem Verdacht auf ein akutes Kompartmentsyndrom führten 50,9% der Befragten (n=214) Kompartmentdruckmessungen durch. Dabei lag der Anteil derer, die zwar bei klinischem Verdacht Gewebedruckmessungen durchführten, den Ergebnissen jedoch nur einen geringen bis mäßigen Stellenwert zuordneten mit 43,7% (n=90) erstaunlich hoch. Im Gesamtkollektiv ordneten 61,8% (n=215) der Gewebedruckmessung einen geringen bis mäßigen Stellenwert zu.

Bei den Messystemen kamen in der Mehrheit die Geräte Stryker® (63,1%, n=135) und Coach® (12,1%, n=26) zum Einsatz. Über die klinische Untersuchung und ggf. die Gewebedruckmessung hinaus setzten 175 (41,7%) der Befragten zusätzliche apparative Diagnostika ein. Die Indikation zur Fasziotomie wird von 110 (51.4%) der Messenden anhand eines fixen Druckwertes gestellt. Demgegenüber fließen bei 104 Chirurgen (48,6%) hämodynamische Parameter in die Entscheidung zur Fasziotomie mit ein.

In der Gesamtsicht zeigte sich bei den Befragten im Hinblick auf das diagnostische Management beim akuten Kompartmentsyndrom eine extrem uneinheitliche Vorgehensweise. Die eingesetzten Messmethoden und der angegebene kritische Logendruck stimmte nur selten mit den gängigen Literaturempfehlungen überein.

Abstract

The early diagnosis of acute compartment syndrome is very important, compartment monitoring is advocated. There is however still some controversy regarding the use of compartment pressure measurement devices in the diagnosis of acute compartment syndrome. We present the results of a survey that was designed to explore this issue in Germany.

In the case of suspected acute compartment syndrome 50.9% (n=214) of the surgeons perform intracompartmental pressure measurement. Pressure measurement is of lower significance for 61.8% (n=215) surgeons questioned. Additional apparative diagnostics is performed by 41.7% of the surgeons. A large majority apply the Stryker® device (63.1%, n=135), followed by the Coach® device (12.1%, n=26). The pressure threshold for intervention is recommended by 51.4% (n=110) of the traumatologists as an absolute compartment pressure value. The remaining 48.6% (n=104) include haemodynamic parameters in their decision.

The surgeons employ widely differing methods of approach in the diagnosis of acute compartment syndrome. Some of these are extremely different from the methods recommended in the literature.

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Sterk, J., Schierlinger, M., Gerngross, H. et al. Intrakompartimentelle Druckmessung beim akuten Kompartmentsyndrom Ergebnisse einer Umfrage zu Indikation, Messtechnik und kritischem Druckwert. Unfallchirurg 104, 119–126 (2001). https://doi.org/10.1007/s001130050701

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s001130050701

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