Zusammenfassung
Mit der steigenden Anzahl laparoskopisch durchgeführter Operationen besteht die Gefahr einer Zunahme der Entwicklung von Trokarhernien, einer seltenen, jedoch potenziell gefährlichen Komplikation. Aufgrund einer Durchsicht der bestehenden Literatur wird die Inzidenz für das Auftreten von Trokarhernien zurzeit auf rund 1% geschätzt. Unter den Trokarhernien nehmen die Richter-Hernien mit 2/3 aller sich entwickelnden Dünndarmhernien einen überproportional großen Stellenwert ein. Als Risikofaktoren für die Entwicklung von Trokarhernien sind Trokargröße, Trokardesign, vorbestehende Faszienlücken, sowie operations- und patientenspezifische Faktoren zu nennen. Ein Peritoneal- und Faszienverschluss sollte bei der Verwendung nicht schneidender Trokare ab einer Trokargröße von >10 mm vorgenommen werden. Aufgrund der aus der Literatur zusammengetragenen Daten und unserer eigenen Erfahrungen werden abschließend präventive Maßnahmen zur Vermeidung der Entstehung von Trokarhernien abgeleitet.
Abstract
With increasing numbers of laparoscopic procedures more postoperative trocar site hernias can be expected. This complication of minimally invasive surgery is rare but potentially dangerous. According to the literature, the overall incidence of trocar site hernias is expected to be around 1%. Among trocar site hernias, Richter's hernias are the most frequent, accounting for two-thirds of all small intestinal hernias. The following risk factors for the development of trocar site hernias have been identified: the trocar diameter, the trocar design, preexisting fascial defects, and some operation- and patient-related factors. Peritoneal and fascial closure should be done when blunt trocars of >10 mm have been employed. Based on the literature and our own experience, some preventive recommendations are given to further reduce the risk of hernia formation at trocar sites.
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Holzinger, F., Klaiber, C. Trokarhernien Eine seltene, potenziell gefährliche Komplikation nach laparoskopischen Eingriffen. Chirurg 73, 899–904 (2002). https://doi.org/10.1007/s00104-002-0525-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00104-002-0525-2