Demenzkranke in der Hausarztpraxis – Ergebnisse einer Befragung

Zusammenfassung

Parallel zur demographischen Entwicklung wächst die Zahl Demenzkranker in Deutschland. Bei deren Versorgung nehmen die Hausärzte eine Schlüsselstellung ein. Die vorgelegte Bestandsaufnahme zu verschiedenen Aspekten der Betreuung Demenzkranker gründet sich auf die Befragung von 563 praktischen Ärzten aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Ergebnisse der Befragung unterstreichen zum einen die Rolle der Hausärzte bei der medizinischen und psychosozialen Versorgung von Demenzkranken. Andererseits werden Problembereiche in der Diagnostik und Kooperation deutlich. Drei Viertel aller Hausärzte diagnostizieren vaskuläre Demenzen häufiger als senile Demenzen vom Alzheimer-Typ, was im Widerspruch zum epidemiologischen Kenntnisstand steht. Nur für ein Drittel der Befragten sind Überweisungen zum Facharzt im Rahmen der Diagnostik die Regel. Lediglich 4% der befragten Hausärzte kooperieren mit der „Alzheimergesellschaft” oder der „Hirnliga”. Die aufgezeigten Probleme in der Diagnostik und die Ressourcen in der Kooperation können helfen, die Situation von Demenzkranken und ihren Angehörigen zu verbessern.

Summary

In line with the current demographic trends, the number of elderly suffering from dementia is increasing. GPs have a key position in dealing with these patients at the primary care level. Different aspects of care for patients suffering from dementia provided in general practice in Germany were assessed by means of a questionnaire (n=563). The results highlight the role of GPs in the delivery of medical and psychosocial care. However, diagnosing dementia seems challenging and co-operation could be improved. Three fourths of the GPs diagnose vascular dementia more often than Alzheimer’s disease, which is contrary to what is known from epidemiological findings. One third refers patients to a specialist on a regular basis for establishing the diagnosis. Only 4% of the German GPs entertain co-operative relationships with the „Alzheimer society” and the „Brain league”. Consequences for improving these for patients with dementia and their families are discussed.