Zusammenfassung
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Möglichkeit des Einfrierens und Auftauens lebender Zellen im Experiment untersucht. Die Kryokonservierung ist vielerorts etablierter Bestandteil der Programme zur assistierten Fertilisierung geworden. In dieser Übersicht wird neben den physikalischen Grundlagen der Kryokonservierung auch die klinische Anwendung und die zu erwartenden Ergebnisse beschrieben. Neben der gewählten Einfriermethode (langsames oder schnelles Einfrieren) ist auch die Wahl der entsprechenden Geräte (z. B. Gefrierkammern, offenes Einfriersystem) von Bedeutung. Ebenso müssen physikalische Phänomene wie die Unterkühlung von Zellen (Supercooling) und entsprechende Gegenmaßnahmen (Seeding) in Betracht gezogen werden. Die Wahl des richtigen Gefrierschutzmittels und des Auftauprozesses haben ebenso einen hohen Stellenwert. Beim Vergleich eigener Ergebnisse nach Kryokonservierung von Eizellen im Vorkernstadium können wir zeigen, daß nach konventioneller IVF und ICSI kein Unterschied hinsichtlich der Ergebnisse besteht, wenn Parameter wie Überlebensrate, Implantationsrate und Schwangerschaftsrate in Betracht gezogen werden. Der Schwangerschaftverlauf ist ebenfalls nicht unterschiedlich. Aufgrund der hier dargestellten Ergebnisse sollte unserer Meinung nach die Kryokonservierung fester Bestandteil in jedem Zentrum sein, das Formen der assistierten Reproduktion durchführt.
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Al-Hasani, S., Ludwig, M. Kryokonservierung von Oozyten im Vorkernstadium. Gynäkologe 29, 474–486 (1996). https://doi.org/10.1007/s001290050036
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001290050036