Beim chronischen Tinnitus ist dies mit der Einführung der Retrainingtherapie durch Jastreboff (1994, 1993, 1996) und Hazell (1994) in den angloamerikanischen Staaten und durch Biesinger (1996) und Kellerhals (1996) im deutschsprachigen Raum gegeben.
In Deutschland wird im Gegensatz zu den angloamerikanischen und vielen europäischen Ländern auch die Akutbehandlung des Tinnitus durchgeführt und wissenschaftlich untersucht. Die Leitlinien hierfür wurden von der DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR HALS-NASEN-OHRENHEILKUNDE, KOPF- UND HALSCHIRURGIE erarbeitet. Die Literatur zu diesem Thema ist spärlich und hat bislang zu keinen feststehenden und geprüften Therapiemaßnahmen geführt.
Interpretiert man einen akuten Tinnitus als Hörsturzäquivalent, so wird nach den Behandlungsmöglichkeiten des Hörsturzes verfahren. Auch diese Verfahren sind bislang nicht in ausreichender Form gesichert.
Die vorliegende Arbeit soll zum gegenwärtigen Stand der Diskussion über die pathophysiologischen Modelle und zur Therapie des akuten und chronischen Tinnitus Stellung nehmen und die klinischen Erfahrungen aus Praxis und Klinikalltag einbeziehen.
Die Betreuung der Tinnituspatienten ist oft aufwendig, und die notwendigen ausführlichen Gespräche sind zeitraubend. Durch Kürzung und Budgetierung der Gesprächsleistungen ist dem niedergelassenen HNO-Arzt und den ambulant tätigen Kliniken eine adäquate Abrechnung zur Zeit allerdings nicht möglich.
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Biesinger, E., Heiden, C., Greimel, V. et al. Strategien in der ambulaten Behandlung des Tinnitus. HNO 46, 157–169 (1998). https://doi.org/10.1007/s001060050215
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