Zusammenfassung
Bericht über drei Fälle von nicht-traumatischer, einseitiger Schrägteilung der Kniescheibe. Wegen ihrer überwiegenden Häufigkeit und der Gesetzmäßigkeit der Entstehung wird die Schrägteilung als die klassische Form der Patella partita bezeichnet. Ihr Zustandekommen wird weniger auf entwicklungsgeschichtlich oder konstitutionell bedingte Störungen der Verknöcherung, als vielmehr auf mechanisch-funktionelle Ursachen zurückgeführt: erhöhte Druckwirkung des lateralen Femurcondylensattels auf den äußeren, oberen Kniescheibenquadranten. Eine mehrkernige Anlage ist für die Entstehung der Kniescheibenschrägteilung nicht unbedingt erforderlich.
Der lateral-proximale Patellarquadrant weist auch bei “Gesunden” häufig Unregelmäßigkeiten der Ossifikation auf; insbesondere zeigt die über den scharfkantigen First des lateralen Femurcondyles hinwegleitende Knochenzone oft eine schwache Struktur, sodaß es an dieser Stelle auch bei geringgradigen Traumen gar nicht so selten zum Bruche kommt.
Die Differentialdiagnose zwischen einer solchen Fraktur und der nicht-traumatischen Schrägteilung der Kniescheibe kann sehr schwierig sein. Manchmal bringt erst eine spätere Nachuntersuchung restlose Klärung.
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Paas, H.R. Zur Frage der Patella partita und ihrer Entstehung. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 230, 261–277 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02800357
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