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Selbstmord durch Entzünden einer Sprengkapsel im Mund

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Aussprache zu den Vorträgen Beck, Winkler, Schneider, Orthner

HerrFritz-München berichtet über eine Schußverletzung mit auffallender Differenz zwischen der Größe der Knocheneinschußlücke (9 mm) und dem in der Schädelhöhle gefundenen 5 mm Flobertprojektil. Bei Nichtauffinden des Projektils hätte ein Schuß aus einem Trommelrevolver Kal. 7 oder 9 mm angenommen werden müssen.

Herr -Buhtz-Breslau berichtet über einen Fall, bei dem sich die schwierige Frage ergab, ob Jagdunglück oder Selbstmord anzunehmen sei (Nahschuß mit Jagdgewehr durch Pelzkragen beim Sitz am Steuer).

HerrFörster-Marburg berichtet über eine ähnliche Beobachtung: Ein Mann kam nach Abgabe eines Schusses auf einen Bock beim Verlassen des Ansitzes durch Unglücksfall infolge Auslösung eines weiteren Schusses zu Tode. Infolge falscher Zeugenaussagen war zunächst Selbstmord angenommen worden.

HerrRücher-Hamburg: Bericht über 2 Beobachtungen: 1. Cuxhafener Frauenmord von 1929. Eine reiskorngroße Öffnung links in der Nackenhaargrenze wird für eine Stichverletzung gehalten. Nach 8 Jahren Geständnis des ermittelten Täters, daß es sich um eine Schußverletzung handelte. Bei Exhumierung findet sich nach langem Suchen das Geschoß im Fettwachs der rechten Wange. - 2. Gastwirt wird blutüberströmt und bewußtlos in seiner Wirtschaft gefunden. Keine Schußwaffe. Man nimmt Stich ins Auge an. Tod bei operativer Behandlung der Augenverletzung. Die Obduktion ergibt Kopfdurchschuß mit Einschuß am Hinterkopf und Ausschuß durch das Auge.

HerrMueller-Heidelberg warnt vor Überschätzung des Indizes, daß das Gewehr gestochen war, als Selbstmordzeichen. Auch routinierte Jäger sind gelegentlich unvorsichtig.

HerrSchneider-Wien betont, daß gerade bei waffenvertrauten Personen nicht so selten ganz eigenartige Unfälle beobachtet werden, die leicht Mißdeutungen im Sinne eines Selbstmordes oder Selbstmordversuches zulassen.

HerrMeixner-Innsbruck berichtet über eine Streifschußverletzung. Der Schuß war in 1800 m Entfernung aus einem Militärgewehr auf eine hochsitzende Krähe abgegeben worden und hatte im absteigenden Schenkel eine Streifschußverletzung eines Spaziergängers hervorgerufen.

HerrWeyrich-Graz berichtet über einen einwandfrei erwiesenen Selbstmord durch 5 knapp nebeneinanderliegende Nackenschüsse. Die Waffe war ein alter Trommelrevolver mit Bleigeschossen. Die ersten 4 Geschosse blieben abgeplattet an der Außenseite des Schädelknochens liegen. Erst das 5. Geschoß drang ins Gehirn ein und tötete den Mann.

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Orthner, H. Selbstmord durch Entzünden einer Sprengkapsel im Mund. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 32, 336–338 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01749396

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