Zusammenfassung
In den Mägen von 4 Ertrunkenen mit bezeichnendem Lungenbefunde fanden sich Risse in der Magenschleimhaut, in einem Falle auch in der Serosa. Die im Bereiche des kleinen Magenbogens gelegenen Risse (1mal um den Magenmund, 2mal im oberen und 1mal im mittleren Drittel), deren Umgebung von punktförmigen Blutungen durchsetzt ist, sind spaltförmig, zum Teil überbrückt.
Mit Ausnahme einer Krebsgeschwulst, die sich in einem Falle in einem anderen Schleimhautbezirk vorfand, zeigte weder die Schleimhaut, noch sonst die Magenwand eine andere auffällige Veränderung.
Nach ihrem Sitz am kleinen Magenbogen und dem Mangel von Zeichen äußerer Grewalteinwirkungen müssen die Schleimhautrisse auf eine innere Gewalt beim Vorgang des Ertrinkens bezogen werden.
Jedenfalls dürfte es sich lohnen, bei der Öffnung von Wasserleichen der Magenschleimhaut besonderes Augenmerk zuzuwenden. Da der Nachweis des Ertrinkungstodes mit dem Beginn der Fäulnis sehr schwierig wird, die Schleimhautrisse aber auch bei faulen Leichen erkennbar sein müssen, so wäre es wertvoll, ein neues Zeichen zu besitzen, das für den Tod durch Ertrinken spricht.
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Fritz, E. Risse der Magenschleimhaut bei Ertrunkenen, ein Zeichen des Ertrinkungstodes. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 18, 285–296 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01746858
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