Rofo 2007; 179 - RK_211_3
DOI: 10.1055/s-2007-976609

Interventionen an Thoraxwand, Pleura und Mediastinum

M Galanski 1
  • 1Hannover

Indikationen an Thoraxwand, Pleura und Mediastinum können eine diagnostische oder therapeutische Zielsetzung haben. Die typischen diagnostischen Fragestellungen sind die Dignitätsbeurteilung und die Klassifizierung solider Raumforderungen einerseits, die Charakterisierung entzündlich-infektiöser Prozesse andererseits. Bei den therapeutischen Eingriffen kann grundsätzlich zwischen nicht-vaskulären und vaskulären Interventionen unterschieden werden.

Unter den verfügbaren bildgebenden Verfahren für nicht-vaskuläre Interventionen spielt heute die CT in Form der Mehrschichtechnik oder als Fluoroskopie eine dominierende Rolle, da sie den Zugang zu praktisch allen Kompartimenten, auch im Mediastinum ermöglicht.

Radiologische Interventionen an der Thoraxwand sind selten, da die Pathologie oberflächlich gelegen und direkt zugänglich ist. Im Vordergrund stehen diagnostische Fragestellungen. Interventionen an Pleura und Pleuraraum haben meist eine therapeutische Indikation. Die Bildgebung dient der Festlegung des optimalen, u.U. auch mehrerer Zugangswege in Hinblick auf eine effiziente Drainage.

Interventionen am Mediastinum in Form der FNP (Feinnadelpunktion) oder Stanzbiopsie dienen in erster Linie der Materialgewinnung zur Läsionscharakterisierung. Letztere liefert meist auch genügend Material für eine Charakterisierung lymphatischer Läsionen. Mit der CT sind praktisch alle mediastinalen Kompartimente, auch die zentralen erreichbar. Das vordere Mediastinum wird üblicherweise über einen parasternalen, das mittlere und hintere über einen paravertebralen Zugang angegangen. Der Zugangsweg kann erforderlichenfalls artifiziell erweitert werden. Kontraindikationen sind, neben den allgemein gültigen, Gefäßläsionen, Echinokokkuszysten und Phäochromozytome, die in der Regel vordiagnostiziert sind.

Vaskuläre thorakale Interventionen sind vergleichsweise selten, haben aber ihren festen Stellenwert bei der Behandlung von Hämoptysen, pulmonaler AV-Malformationen, von Cavaobstruktionen, Aortenaneurysmen und -dissektionen und bei der Extraktion intravasaler Fremdkörper. Endoluminale tracheobronchiale oder ösophageale Interventionen sind eine Domäne endoskopischer Verfahren.

Lernziele:

Systematik radiologischer Interventionen an Thoraxwand, Pleura und Mediastinum

Indikationen, Kontraindikationen und Risiken

Vorbereitung und Planung

Zugangswege und Technik mit Tipps und Tricks

Ergebnisse/Erfolgsrate

Komplikationen und ihre Behandlung

Korrespondierender Autor: Galanski M

Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

E-Mail: Galanski.m@mh-hannover.de