Laryngorhinootologie 2014; 93(01): 1
DOI: 10.1055/s-0033-1363269
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommentar der Schriftleitung

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O. Guntinas-Lichius
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Publication Date:
07 January 2014 (online)

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Prof. Dr. O. Guntinas-Lichius

Liebe Leserinnen und Leser,

mit diesem Heft möchte ich Ihnen ein frohes neues Jahr wünschen. Von Ihnen wünsche ich mir für die Laryngo-Rhino-Otologie in 2014 viele innovative und für das HNO-Fachgebiet wichtige Beträge!

Das neue Jahr beginnt wie das alte mit der Rubrik „Referiert und Diskutiert“. Residuen eines Vestibularis-Schwannoms verschwinden oft von selbst. Zu diesem Schluss kommen Dänische HNO-Chirurgen aufgrund von Verlaufsbeobachtungen nach subtotalen Resektionen. Die Diskutanten verweisen auf die Zweischneidigkeit der Erkenntnis: einerseits Aufrechterhaltung der Tumorradikalität, anderseits möglicher Funktionserhalt durch Belassen von Kapselresten, die in der Laryngo-Rhino-Otologie bereits letztes Jahr diskutiert wurde [1]. Die direkte Laryngoskopie ist der transnasalen flexiblen Laryngoskopie bei der Abklärung von Neoplasien deutlich überlegen. Diese Erkenntnis einer aktuellen israelischen Arbeit bewegt die Diskutanten zu bestärken, nicht am Standard der direkten Laryngoskopie als wichtigem HNO-Untersuchungsverfahren zu rütteln. Damit verbunden ist auch, dass die Abklärung von laryngealen Erkrankungen in HNO-Hände gehört [2] [3].

Die Tipps & Tricks stellen ein physiotherapeutisches Konzept zum sofortigen Beginn eines Habituationstrainings bei Neuropathia vestibularis vor. Der Betrag zeigt, dass wir HNO-Ärzte mit innovativen Konzepten ein wichtiger Ansprechpartner für Patienten mit Schwindel sind [4].

Mit der Übersichtsarbeit über den keratozystischen odontogenen Tumor schauen wir dann einmal wieder über den Tellerrand des Fachgebiets [5] als Differenzialdiagnose von intraossären Tumoren im Bereich des Kiefers.

Ähnlich wie in der Schwindeltherapie (siehe oben) fehlt es bei der Physiotherapie von Fazialisparesen an systematischen Studien [6] [7]. Das EMG Biofeedback Training zuhause zur Therapie der Defektheilung bei chronischer Fazialisparese stellt eine Konzeption vor, die das Selbst-Training der Patienten ohne fremde Hilfe unterstützt.

Die Kollegen des Homburger Universitätsklinikums stellen ihre ersten Erfahrungen mit dem da Vinci-Roboter in der Schilddrüsenchirurgie bei 8 Patienten vor.

Sind Testverfahren zur sicheren Erkennung einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) etabliert, so bleibt das Problem der Diskrimination, ob AVWS mit oder ohne Sprachentwicklungsstörung bei dem kleinen Patienten vorliegt. Die Arbeit der beiden Göttinger und Münchener Kollegen zeigt, dass dies derzeit noch nicht optimal mit den vorhandenen Testbatterien gelingt.

Der erste interessante Fall ist eine Fortsetzungsgeschichte eines Sarkoms des Larynx, über den in der Laryngo-Rhino-Otologie erstmals 2010 berichtet wurde [8]. Verfolgen Sie nun das weitere Patientenschicksal. Auch der zweite interessante Fall berichtet über einen seltenen Tumor, nun im Naseninneren und stellt exemplarisch den heutigen Therapiestandard dar.

Gutachten und Recht berichtet über 3 Fälle iatrogener CI-Dislokationen.

Wir schließen das Heft mit einer Fortbildung zur Stimmrehabilitation nach Laryngektomie.

Ihr

Professor Dr. med. O. Guntinas-Lichius

Schriftleitung LRO

 
  • Literatur

  • 1 Schick B, Dlugaiczyk J. Fehler und Gefahren: Ohrchirurgie und Chirurgie der lateralen Schädelbasis. Laryngo-Rhino-Otol 2013; 92: S137-S176
  • 2 Pickhard A, Smith E, Rottscholl R, Brosch S, Reiter R. Manifestation internistischer Erkrankungen im Larynx: Chronisch entzündliche Erkrankungen. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 758-766
  • 3 Brusis T. Aus der Gutachtenpraxis: Larynxkarzinom durch intensive und mehrjährige Exposition gegenüber schwefelsäurehaltigen Aerosolen. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 323-325
  • 4 Walther LE, Brusis T. Aus der Gutachtenpraxis: Gutachterliche Bewertung des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels (BPLS) nach aktuellen Kriterien. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 36-39
  • 5 Reiter R, Haase S, Brosch S. Orofaziale Spaltbildungen. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 84-95
  • 6 Heckmann JG, Lang C, Glocker FX, Urban P, Bischoff C, Weder B, Reiter G, Meier U, Guntinas-Lichius O. Die neue S2k AWMF Leitlinie zur idiopathischen Fazialisparese in kommentierter Kurzform. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 686-692
  • 7 Dobel C, Miltner WHR, Witte OW, Volk GF, Guntinas-Lichius O. Emotionale Auswirkungen einer Fazialisparese. Laryngo-Rhino-Otol 2013; 92: 9-23
  • 8 Mozet C, Bertolini J, Dietz A. Verlegung der oberen Atemwege durch eine unklare subglottische Raumforderung – ein Notfall. Laryngo-Rhino-Otol 2010; 89: 34-35